Galaktose (Schleimzucker)
Aus dem Griechischen: "von der Milch". Einfachzucker. Gemeinsam mit Glukose Bestandteil des Doppelzuckers Laktose (Milchzucker). Laktose ist in der Muttermilch und in Milchprodukten sowie in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten.
Galaktose wird vom Insulin unabhängig abgebaut, ist für Diabetiker also ungefährlich. Selten (1:40.000) haben Kinder einen Enzymmangel, der zur Galaktoseunverträglichkeit führt. In diesen Fällen muss sofort mit einer galaktosefreien Diät begonnen werden, da es sonst zur Ablagerung von Abbauprodukten in Gehirn und Augenlinse kommt, die zu schweren Gehirnstörungen und zum grauen Star (Katarakt) führen können. Auch nach schweren Darmerkrankungen kann es vorübergehend zu einem Enzymmangel kommen, währenddessen ebenfalls auf Milchprodukte verzichtet werden muss.
Bei der galaktosefreien Diät werden keine milchhaltigen und laktosehaltigen Lebensmittel verzehrt. Es darf auch nicht gestillt werden. Abzugrenzen ist die Laktoseintoleranz.
Galenik (pharmazeutische Technologie, Arzneiformenlehre)
Gebiet der Pharmazie. Lehre von der Herstellung und den Darreichungsformen von Arzneimitteln wie Tabletten, Zäpfchen, Dosieraerosole, Augentropfen oder Medikamente mit verzögerter Freisetzung des Wirkstoffs.
Galleerbrechen
Erbrechen von gelblichem, bitter schmeckendem Magen-Darm-Inhalt (Gallenflüssigkeit).
Gallenblasenabszess
Abgekapselte Eiterhöhle in der Gallenblase infolge einer Gallenblasenentzündung (Cholezystitis).
Gallenblasenatresie
Angeborener Verschluss oder im Laufe des Lebens kleiner gewordener Innendurchmesser der Gallenblase. Beispiel einer Gallenblasenatresie ist die Schrumpfgallenblase als Folge einer chronischen Gallenblasenentzündung.
Gallenblasendrainage (Gallenblasendränage)
Chirurgisches Verfahren, bei dem die Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase abgeleitet wird. Die Medizin unterscheidet:
- Cholezystostomie: Der Chirurg öffnet die Gallenblase und erzeugt eine künstliche Fistel, indem er die Gallenblasenwände so mit der Bauchdecke vernäht, dass die Gallenflüssigkeit direkt nach außen ablaufen kann. Diese Notoperation wird nur durchgeführt, wenn der Allgemeinzustand des Patienten sehr schlecht oder die Gallenblase so stark entzündet ist, dass zunächst nur auf diese Weise Abhilfe geschaffen werden kann.
- Biliodigestive Anastomose: Der Chirurg legt eine künstliche Verbindung zwischen Gallenblase und Dünndarm oder Magen. Eine biliodigestive Anastomose bietet sich an, wenn die Galle wegen bösartiger Tumoren der Gallenwege oder der Bauchspeicheldrüse nicht abfließen kann.
Gallendiät
Fettarme Kost bei Gallensteinleiden, die Koliken verhindern soll. Heute empfiehlt der Arzt bei Gallensteinen eine leicht verdauliche Vollkost.
Gallengangsblutung (Hämobilie, Hämatobilie)
Seltene Blutung in den Darm über den Gallenabflussweg. Sie entsteht durch eine Verletzung durch einen endoskopischen bzw. operativen Eingriff oder durch äußere Gewalteinwirkung (z.B. Unfall). Die Betroffenen leiden unter starken Schmerzen, Gelbsucht und pechschwarzem Stuhl (Teerstuhl).
Gallengangsdilatation (Gallengangserweiterung)
- Dehnung der großen Gallengänge außerhalb der Leber zur Verbesserung des Gallenabflusses.
- Angeborene oder erworbene krankhafte Erweiterung der Gallengänge durch Gallensteine, Tumoren oder Zysten. Durch die gestaute Galle leidet der Patient an Gelbsucht, Juckreiz, hellem Stuhl und dunklem Urin.
Gallengangskrankheit (Cholangiopathie)
Zusammenfassende Bezeichnung für Erkrankungen im Bereich der ableitenden Gallenwege, die von Leber und Gallenblase in den Darm führen. Gallengangskrankheiten sind Gallensteine, die Gallengangsentzündung (Cholangitis), das Gallengangsadenom und Gallengangsblutungen.